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Miniaturkabinett

10. Abteilung

Kopf eines Mastiff

  • Johann Melchior Roos 1663 – 1731
  • wohl um 1720
  • Ölhaltige Malerei auf Leinwand, auf Laubholz, H.:13,2 cm; B.: 12,4 cm; T.: 0,7 cm
  • hmf.Pr569
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
 
Der Künstler Johann Melchior Ross hat hier einen braunen Hund in Viertelfigur mit angedeutetem Halsband dargestellt. Es handelt sich um einen Mastiff, eine massige Rasse mit breitem Mund, die seit dem späten Mittelalter in England als Kriegshund gezüchtet wurde und auch bei Hetzjagden Verwendung fand.
Von Roos, der vor allem als Bildnis- und Jagdmaler bekannt wurde, ist eine ganze Reihe ähnlich porträthafter, stets sehr lebendig aufgefasster Hundebilder überliefert. Diese entstanden zum Teil wohl als Auftragsarbeiten oder können als Vorarbeiten zu größeren Jagdbildern gelten.
Das Frankfurter Kleinformat besticht durch gekonnt gemalte Details, die eine präzise Naturbeobachtung verraten. Die sehr flüssige Malweise und einige pastos gesetzte, helle Höhungen lassen trotz des schlechten Zustandes erkennen, dass es sich um eine Ölstudie nach der Natur handelt. Die künstlerische Qualität der Studie sowie das gesicherte, hiernach gemalte Großformat machen die tradierte Zuweisung an Johann Melchior Roos ausgesprochen plausibel, und eine Entstehung zur etwa gleichen Zeit erscheint wahrscheinlich.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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