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Miniaturkabinett

28. Abteilung

Südlicher Seehafen mit Festung und Fischern

  • Jacques Antoine Volaire, „le Chevalier“, Nachfolger
  • Ölhaltige Malerei auf Eichenholz, H.: 13,5 cm; B.: 17,4 cm; T.: 0,9 cm
  • hmf.Pr830
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Eine bergige Küste zieht sich vom Horizont in einem Bogen bis in den Vordergrund, am Wasser fast durchgängig mit einer Stadt bebaut. Rechts wird das Bildfeld durch eine wehrhafte Festung begrenzt. Diese besteht aus einem massiven Rundturm mit einem kleinen, noch einmal dreistöckigen Turmaufsatz, der von einer hohen Mauer mit Zinnenkranz und Ecktürmchen umgeben ist. Einige Passanten beleben hier die Landzunge. Größere Staffagefiguren gehen am felsigen Ufer im direkten Vordergrund ihrer alltäglichen Arbeit nach: Eine Mutter mit ihrem Kind an der Hand und einem Korb unter dem Arm kommt rechts auf den Betrachter zu. Mittig sitzt bei einem Felsen eine Fischerfamilie mit Kind. Der Mann kniet als Rückenfigur neben seinen ausgelegten Angeln, die Frau putzt die in einem Korb gesammelten Fische.
Bildsujet und Komposition machen die alte Zuschreibung an Jacques Antoine Volaire verständlich: Charakteristisch für seine Werke ist der Blick in eine Hafenbucht mit einem häufig markanten Gebäude als Rahmung und einer kleinen, scharf beleuchteten Menschengruppe auf einem Felsen direkt am unteren Bildrand. Obwohl der Zustand des Bildes mit den starken Übermalungen eine Beurteilung der ursprünglichen Qualität der Arbeit nicht mehr zulässt, verrät schon die etwas phantastische Architektur der Festung sowie die reduzierte Staffage, dass hier wohl kein Originalwerk von Volaire zugrunde liegt. Wir haben es hier wohl eher mit der Arbeit eines Nachfolgers zu tun, bzw. der Kopie nach einer solchen.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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