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Miniaturkabinett

32. Abteilung

Weg durch ein Dorf

  • Nachfolger des Jan Brueghel d. Ä.
  • 17. Jahrhundert
  • Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 8,8 cm; B.: 11,5 cm
  • hmf.Pr742
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Auf einer Dorfstraße kommt ein zweirädriger Pferdekarren, der von einem Bauern geführt wird, auf den Betrachter zu. Am linken Bildrand, der von einem Laubbaum in voller Höhe begrenzt wird, macht die Straße bildeinwärts eine Kurve und weitere Häuser sowie eine Kirche mit Dachreiter markieren hier das Ortszentrum. Nach rechts öffnet sich der Blick auf einen fernen blauen Hügelzug, vor dem im weißen Dunst eine große befestigte Stadt mit zahlreichen Türmen ausgebreitet liegt.
Die kleine Dorflandschaft hat weniger mit dem von Morgenstern 1829 im Auktionskatalog vorgeschlagenen Lucas van Uden (1595–1672) zu tun, sondern ist eher als eine späte Nachfolgearbeit zu Jan Brueghel d. Ä. anzusehen. Dessen belebte Dorfstraßen und Ortseingänge wurden bis ins 18. Jahrhundert von seinen Epigonen als Bildmotiv weiterverarbeitet. Sie alle zeichnet jedoch eine sehr viel ausgedehntere und zahlreichere Staffage aus als das Prehn’sche Bild sie aufweist. Diese reduzierte Betriebsamkeit, die vielleicht als einziges an die ruhigen Landschaften Lucas van Udens erinnern könnte, ist vermutlich dem sehr kleinen Format in Kombination mit den eher beschränkten Fähigkeiten des unbekannten flämischen Malers geschuldet.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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