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Miniaturkabinett

24. Abteilung

Ruhige See mit drei Schiffen

  • unbekannt, holländisch
  • 1. Hälfte 17. Jahrhundert
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 13,2 cm; B.: 20,0 cm; T.: 0,6 cm
  • hmf.Pr332
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Unter grauem, bedecktem Himmel liegt die dunkle, aber ruhige See. Drei Segelboote sind hier auf engem Raum in verschiedenen Ansichten gegeben. Einige gut gekleidete Passagiere und zwei Matrosen beleben das Deck des Einmasters im Vordergrund rechts. Im Mittelgrund sehen wir auf das Heck eines großen Dreimasters mit eingeholten Segeln. Zwischen diesen Schiffen ist rudimentär ein weiteres, nach rechts fahrendes Boot zu erkennen. Ebenso fragmentarisch deutet sich eine Stadtsilhouette rechts am Horizont an.

Von der Originalsubstanz des Bildes ist nur noch wenig erhalten. Zartes Rosa in den Heckfahnen und einige rote Akzente am vorderen Schiff bereichern heute die ansonsten dunkeltonige Palette. Über die ursprüngliche Feinheit der Ausführung kann kaum etwas ausgesagt werden. Ebenso wenig lässt sich daher über Zuschreibungsfragen diskutieren. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um einen holländischen Künstler. Die typische Art, die Schaumkronen auf den Wellen durch weiße Punkte anzudeuten und die monochrome Farbgebung erinnern an Arbeiten des in Haarlem tätigen Hans Goderis (um 1600–vor1642) oder an frühe Arbeiten von dessen Lehrer Jan Porcellis. Aus dessen von Claes Jansz. Visscher (1587–1652) umgesetzter Kupferstichfolge mit holländischen Binnenschiffen von 1627 scheint mit wenigen Abwandlungen auch das rechte Boot übernommen zu sein. Dieses findet sich mit etwas anderer Besatzung, weniger Tiefgang am Bug und einem hinten angebundenen Beiboot auf Blatt fünf der „Icones Variarum Navium Hollandicarum“ wieder.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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