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Miniaturkabinett

7. Abteilung

Ein Bauer zu Pferd

  • unbekannt, deutsch
  • 18. Jahrhundert
  • Ölhaltige Malerei auf Laubholz, H.: 12,2 cm; B.: 10,9 cm; T.: 0,7 cm
  • hmf.Pr813
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Die drei Soldaten- und Pferdestücke verbindet eine schnelle, skizzenhafte Malerei mit dünnflüssiger Farbe in gedeckten Ocker- und Grautönen. Sie zeigen alle drei ein nahsichtiges Motiv und stammen von gleicher Hand. Pr716 (16. Kasten) zeigt einen Schimmel, der von einem Mann zum Trinken an einen steinernen Brunnen geführt wurde. Der von dem Tier fast vollständig verdeckte Mann trägt ein kragenloses Oberteil in zartem Rot und eine schwarze Kopfbedeckung mit hochgeschlagener Krempe. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um die exotische Kleidung osteuropäischer Reitervölker wie etwa der Panduren.
Auf Pr717 (16. Kasten) sitzt ein Offizier auf einem grauen Pferd und wendet sich zu zwei trauernden Frauen im Zelt um. Die vordere Frau trocknet sich gerade mit einem langen weißlichen Tuch die Tränen. Der Soldat mit dunklem Haar hebt aufmunternd grüßend seine blau-rote Kopfbedeckung.
Zentraler Bildgegenstand auf Pr813 (7. Kasten) ist ebenfalls ein graues Pferd mit Reiter, lediglich links hinterfangen von einem dürren Baum und einem Lattenzaun. Der offensichtlich ohne Sattel reitende Mann trägt eine kurze Hose und einen langen Mantel. Mit den langen, strähnigen Haaren und den nackten Beinen sieht er eher ärmlich aus.
Bei den drei jeweils oben und unten beschnittenen Tafeln handelt es sich möglicherweise um Skizzen oder Entwürfe für eine dekorative Ausstattungs-Serie. Das verschlungene Monogramm CT auf der Satteldecke des Pferdes (Pr717) entspricht sehr genau den Initialen von Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz (1724–1799), was einen Hinweis auf den möglichen Auftraggeber geben könnte.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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