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Miniaturkabinett

24. Abteilung

Porträt des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn

  • Peter Boy d. Ä. (?), tradierte Zuschreibung
  • nach 1698
  • Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 5,7 cm; B.: 5,4 cm
  • hmf.Pr478
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Das Gemälde zeigt den Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn (1655–1729, reg. seit 1695). In Steinheim als Sohn eines kurmainzischen Amtmannes geboren, besuchte er als Schüler das Jesuitenkolleg in Aschaffenburg und studierte ab 1673 Theologie und beide Rechte in Wien. 1693 wählte ihn das Kapitel in Bamberg zum Fürstbischof. Dieses Amt behielt er auch nach der Wahl zum Kurfürst von Mainz 1695 bei. Erst in jenem Jahr wurde er auch zum Priester und Bischof geweiht. Als Barockfürst mit absolutistischen Regierungsstil gefiel er sich in opulenter Prachtentfaltung. Zugleich führte der als fromm und aufrichtig bekannte Mann sein Kurfürstentum prokaiserlich, reformorientiert und mit diplomatischem Geschick.
Pr478 entspricht einem Emailbildnis des Kurfürsten von dem zeitweilig in Frankfurt arbeitenden Email- und Miniaturmaler  Peter Boy d. Ä. Das Abbild ist eingelassen in einen massiven Goldbecher, der laut Chronogramm 1698 geschaffen wurde. Die Koinzidenz dieser Bildnisse und dessen überaus hohe feinmalerische Qualität lassen eine Zuschreibung des Prehn’schen Gemäldes an Boy durchaus denkbar erscheinen. Da sich allerdings keine Ölminiaturen von Boy erhalten haben, ist ein stilistischer Vergleich nicht möglich. Die Zuschreibung des Porträts an Boy bleibt somit fraglich.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

 

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