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Miniaturkabinett

16. Abteilung

Berglandschaft mit Wanderer

  • unbekannt, deutsch
  • 2. Hälfte 18. Jahrhundert
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 16,5 cm; B.: 12,4 cm; T.: 0,7cm
  • hmf.Pr454
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Die beiden Hochformate stellen einsame Berggegenden vor, die jeweils von einem recht hohen Betrachterstandpunkt erfasst sind. Auf beiden Arbeiten wird der direkte Einstieg ins Gemälde durch einen vom unteren Bildrand geradeaus führenden Weg ermöglicht. Auf Pr454 führt dieser vorbei an einem verschatteten Steinblock sowie einer Böschung und verschwindet abrupt wegen des Geländeabfalls. Genau an dieser Stelle ist noch er Oberkörper eines Wanderers zu sehen, der den waldigen Abhang mit Rucksack, Hut und Wanderstock hinabsteigen wird. Der Fernblick schweift über eine baumlose Bergflanke in ein bewaldetes Flusstal. Dieses wird links von einem felsigen Bergzug begrenzt, den die von rechts einfallende Sonne bescheint.

Auf dem Pendant kommt im Gegenzug das Licht von links und erhellt einen Streifen des schmalen Grades, auf dem der Weg ins Bild hineinführt. Zwei Reisende sitzen mit einigem Abstand am Wegesrand, der hintere von ihnen hat sich zwischen den Bäumen in der Sonne niedergelassen und lässt den Blick in die tieferliegende Landschaft schweifen. Die dunkeltonigen und in der Lichtbehandlung nicht durchgearbeiteten Bildchen sind Beispiel für das gesteigerte Interesse an der Darstellung einsamer und wilder Berggegenden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)


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