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Miniaturkabinett

19. Abteilung

Bauernhäuser mit Pferdekutsche

  • Nachahmer des David Teniers d. J.
  • 18. Jahrhundert (?)
  • Ölhaltige Malerei auf Holz (Eiche?), H.: 17 cm; B.: 23 cm; T.: 0,6 cm
  • hmf.Pr220
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Vor einer Reihe von drei unterschiedlich hohen Häusern beleben mehrere Personen und eine Kutsche eine baumbestandene Landschaft. Am Fuß einer leicht verschatteten Böschung sitzt eine bäuerlich gekleidete Frau und unterhält sich mit zwei vor ihr stehenden Männern. Die Kleidung der Herren, der Dame sowie die des Kutschers bilden die wenigen farblichen Akzente des Gemäldes.

Das unterhalb der Kutsche mit dem Monogramm des David Teniers d. J. bezeichnete Bildchen, ist zurecht bereits vom Auktionskatalog 1829 nur als Nachfolgearbeit eingestuft worden. Die undifferenzierte und verwaschene Malerei erinnert nur noch grob im Motiv der bäuerlich staffierten Landschaft an den großen flämischen Meister. Während Teniers d. J. allerdings meistens eine hauptsächliche Tätigkeit seiner Figuren im Vordergrund besonders herausstellt – das Bogenschießen, Ballspielen, Kegeln oder das ausgelassene Feiern – begegnet uns im vorliegenden Bildchen eine gewisse Beliebigkeit und Zerstreuung der Handlungen. Zudem hat Teniers in keinem seiner Gemälde ein Fuhrwerk in der Art von Pr220 dargestellt, das eher aus dem Motivrepertoire von Jan Brueghel d. Ä. zu stammen scheint. Die Vermischung von Motiven dieser beiden großen flämischen Künstler erinnert an deren Rezeption im 18. Jahrhundert, als Epigonen wie etwa Theobald Michau (1676–1765) in der Art des einen oder des anderen Vorbildes malten. Es wird daher für das vorliegende Gemälde vorsichtig eine Entstehung im 18. Jahrhundert vorgeschlagen.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)


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