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Miniaturkabinett

23. Abteilung

Felsige Waldgegend mit dem hl. Johannes d. T.

  • unbekannt, flämisch (?), Nachfolger des Paul Bril (?)
  • 1. Hälfte 17. Jahrhundert (?)
  • Ölhaltige Malerei auf Kupfer, H.: 17,3 cm; B.: 22,5 cm; T.: ca. 0,1 cm
  • hmf.Pr141
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Das Bild zeigt eine wilde Felsengegend und den Ausblick in ein weites Tal mit einer größeren Stadt. Vor der verschatteten Felswand sitzt in kleiner Figur Johannes der Täufer in einem einfachen roten Gewand. Mit seiner linken Hand präsentiert er eine flache Schale, in der herabhängenden Rechten hält er lässig den Kreuzstab.

Der Täufer wird uns als jugendlicher Asket in der Einöde vorgeführt, wie ihn Lk 1,80 in einem knappen Satz schildert, und wie er seit dem 15. Jahrhundert in der niederländischen Kunst gern dargestellt wird. Das Lamm als eines seiner typischen Attribute fehlt im vorliegenden Fall. Johannes wird stattdessen mit einer Schale in der Nähe des Wasserfalls präsentiert. Dies geschieht in Anspielung auf den Psalm 42,2, der auf den nach Gott dürstenden Täufer bezogen wird und in dem es heißt: „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach Dir.“

Mit seinen starken Licht- und Schattenkontrasten, die Pr141 eine manieristische Anmutung geben, erinnert das Bildchen an Werke Paul Brils (um 1553/54–1626). Besonders verwandt erscheinen hier eine Felsenlandschaft in Privatbesitz von 1594 sowie eine Landschaft mit Hirschjagd  von 1595 im Palazzo Pitti.

(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)


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