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Miniaturkabinett

5. Abteilung

Ein Jagdhund

  • Johann Ludwig Pfeiff
  • wohl vor 1754
  • Ölhaltige Malerei auf Papier, H.: 8,9 cm; B.: 13,2 cm; T.: ca. 0,02 cm
  • hmf.Pr860
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Pr860 zeigt einen Jagdhund mit weißem, rotbraun geflecktem Fell, der mit der Nase offenbar aufmerksam eine Spur aufnimmt. Trotz seiner gewissen Skizzenhaftigkeit wirkt das Gemälde sehr lebendig, da es die Körpervolumina mittels Licht und Schatten plastisch modelliert und eine höchst genaue Beobachtung der Anatomie und der Bewegungsabläufe verrät. Es ist daher als Ölstudie nach der Natur anzusprechen. Die nach derzeitigem Wissensstand einzige Ölmalerei von Johann Ludwig Pfeiff zeigt ein hohes handwerkliches Können und eine besondere Beobachtungsgabe des Künstlers. Entsprechendes gilt auch für fünf in Rötel gefertigte Tierzeichnungen im Frankfurter Städel sowie eine 1758 entstandene, vierteilige Radierungsfolge mit Tieren.

Der beeinträchtigte Zustand von Pr860 mit starken Knickkanten, Löchern und Rissen im Papier lässt vermuten, dass das Blatt erst im Nachhinein als qualitätvolle Ölstudie erkannt und durch eine spätere Montierung auf Karton zu einem per se geschätzten Kunstwerk aufgewertet wurde.

(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)


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