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Miniaturkabinett

23. Abteilung

Reitergefecht gegen türkische Truppen

  • Piemmel
  • 1767
  • Leim- bzw. Tempera-Malerei auf Hadernkarton, H.: 15,6 cm; B.: 20 cm; T.: 0,1 cm
  • hmf.Pr836
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

Vor einem weiten Landschaftshintergrund sind berittene Truppen bei einer Schlacht dargestellt. Einige Reiter können anhand von Säbel und Turban als türkische bzw. durch Schwert und hohe Mütze mit Federschmuck als wohl osteuropäische Kavalleristen charakterisiert werden. Im Zentrum der Komposition stehen dabei zwei Kontrahenten im Vordergrund, die durch eine schlaglichtartige, kontrastreiche Beleuchtung und bunte Farbigkeit hervorgehoben sind: Ein Reiter hat seinen Gegner samt Schimmel gerade zu Fall gebracht und droht ihm mit erhobener Lanze. Das hilflos am Boden liegende Opfer sucht unter einem blanken Rundschild Deckung und trägt eine wohl türkische Montur.

Die Darstellung stammt laut klar lesbarer Signatur und Datierung von einem Maler „Piemmel“ und aus dem Jahr 1767; über den Künstler sind jedoch bislang keinerlei Details bekannt geworden und das Prehn’sche Bild scheint sein einzig überliefertes Werk zu sein. Die Darstellung zeigt dabei kein bestimmtes Ereignis, sondern entspricht dem Typus dekorativer Schlachtenbilder. Dieser war in der Barockmalerei weit verbreitet und wurde zunächst vor allem durch die sehr atmosphärischen Erfindungen eines Jacques Courtois, gen. Il Borgognone (1612–1675), im 18. Jahrhundert dann auch durch Gemälde und Stiche von Georg Philipp Rugendas d. Ä. (1666–1742) geprägt.

(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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