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Miniaturkabinett

10. Abteilung

Ein Hühnerhund mit Ente

  • Johann Elias Riedinger, Nachfolge
  • nach 1744
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 11,0 cm; B.: 16,5 cm; T.: 0,6 cm
  • hmf.Pr606
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz

In Pr606 steht ein weißer, hellbraun gefleckter Hund bei einer toten Wildente und dreht den Kopf nach hinten, wohl um zum Jäger zu bellen. Das Gegenstück zeigt einen nach rechts schleichenden Hund, der einem Rebhuhn dicht auf der Spur ist. Beide Tierstücke sind in sehr lockeren, oft strichelnd nebeneinander gesetzten Pinselzügen angelegt. Dabei mangelt es insbesondere den Hundekörpern an Volumen und Schwere, und ihre Darstellung wirkt eher graphisch, als malerisch gedacht. Die naheliegende Vermutung, dass es sich um eine von anderer Hand stammende malerische Umsetzungen von Druckgraphiken Ridingers handeln könnte, bestätigt sich für Pr607 beim Vergleich mit dessen Blatt Hüner Hund bey dem Keyserlichen Lustschlosse Nymphenburg von 1744: Das Gemälde übernimmt den Hund en détail und seitenrichtig, jedoch ohne Ridingers groß angelegten Hintergrund. Für das Gegenstück Pr607, den Hühnerhund mit Ente, ließ sich bislang keine entsprechende Vorlage unter den Graphiken Ridingers ausmachen. Der 10. Kasten des Prehnschen Miniaturkabinetts, in den der Sammler Pr606 und Pr607 jeweils in äußerster Reihe symmetrisch einfügte, vereint mit einer Kuh und einem Ochsen als Kopien nach  Paulus Potter (Pr662, Pr663) sowie dem Kopf eines Mastiff von Johann Melchios Roos (Pr569) weitere Beispiele einer ganz auf das Individuum konzentrierten Tiermalerei.

(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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