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Miniaturkabinett

19. Abteilung

Waldlandschaft mit Auerhahnbalz und Jägern

  • Johann Andreas Herrlein (1720-1796)
  • Ölhaltige Malerei auf Eiche, H.: 20,6 cm; B.: 27,4 cm; T.: 0,6 cm
  • hmf.Pr570
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die beiden Waldlandschaften zeigen balzendes Auer- oder Birkwild, wobei das verschiedenartige Verhalten der Großvögel anschaulich geschildert wird. So balzen in Pr350 drei Birkhähne bei aufziehendem Tag auf einer Waldlichtung. Links vorne hat ein Jäger in dichtem Buschwerk Deckung gefunden und zielt gerade auf die Hähne. Das Gegenstück Pr570 zeigt dagegen einen einzigen balzenden Auerhahn, der auf einem Ast sitzt. Die kleine Lichtung in der Mitte ist von frühsommerlich belaubten, hohen Bäumen umgeben, und links vorne beobachten zwei Jäger das Tier.
Beide Darstellungen fügen sich in eine Reihe von Herrlein ausgeführter Waldlandschaften mit Wild und Jagdszenen ein. Da das Jagdgenre in der Frankfurter Malerei des 18. Jahrhunderts eine nur marginale Rolle spielte, dürfte sich Herrlein bei seinen Jagdgemälden an Vorbildern anderer Herkunft orientiert haben. Hierbei ist insbesondre an Darmstädter Künstler zu denken: Dort hatten sich unter der Ägide des jagdbegeisterten Landgrafen Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt Maler auf Darstellungen des Jagdgeschehens spezialisiert. Zu nennen sei hier Johann Conrad Seekatz, der mit seiner Nächtlichen Fasanenjagd des Landgrafen Ludwig VIII. eine den Prehn’schen Bildern in Thema und Motiv verwandte Darstellung schuf.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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