Die beiden Bildchen zeigen Gebirgslandschaften nach der Phantasie: Auf Pr304 schweift der Blick hinter einem silhouettenhaft dunklen Erdwall in ein weites, gewundenes Flusstal. Fast in der Mitte des Gemäldes haben drei Männer ihren Fußmarsch unterbrochen und begegnen dort einem Rastenden am Fuße eines mächtigen Felsblocks. Das Pendant Pr305 zeigt in entsprechender, entgegen gesetzter Komposition links den Ausblick auf ein buchtenreiches Küstengewässer vor entfernten Gebirgszügen. Im Mittelgrund wird die Komposition von einer kleinen Gruppe und einem winzigen Schiff belebt.
Die dargestellten, felsigen Gebirgsgegenden leiten sich als Spezialgattung der Landschaftsmalerei dabei von den „heroischen“ Landschaftserfindungen in der Art eines Salvator Rosa (1615–1673) ab. Die beiden besprochenen Gebirgslandschaften bilden ein Beispiel für die Vielfältigkeit der Landschaften Brinckmanns, der neben zahlreichen Waldlandschaften, auch effektvoll beleuchtete Nachtszenen, Innenansichten von Höhlen oder veristische Landschaftsansichten schuf.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

Weitere Informationen (PDF 7.74 MB)