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Miniaturkabinett

29. Abteilung

Landschaft mit dem Emmausmahl

  • unbekannt, flämisch
  • 1. Drittel 17. Jahrhundert
  • Öl- und Temperafarbe auf Kupfer, H.: 17,1 cm; B.: 22,7 cm, T.: 0,1 cm
  • hmf.Pr678
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Das Bildchen zeigt das Emmausmahl, welches sich fast unbemerkt am linken Bildrand abspielt. Wie im Evangelium (Lk 24,13–35) berichtet wird, treffen am dritten Tage nach der Kreuzigung Jesu zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus einen Mann, der ihnen die Schrift bezüglich der Notwendigkeit der Passion Christi auslegt. Aber erst in dem Moment, da er in der Herberge das Brot bricht, erkennen sie in ihm den Messias.
Entgegen der sonst üblichen Darstellungspraxis, diesen Moment des Erkennens in ausdrucksstarker Gestik und Mimik der Jünger festzuhalten, zeigen sich die Männer in Pr678 völlig unbeeindruckt vom Geschehen. Ebenso verzichtet der Künstler darauf, die Szene wie sonst oft mit weiteren Personen zu bereichern. Mit der Anordnung von Christus in der Mitte der Gruppe bleibt er allerdings in der konventionellen Darstellungsweise der Zeit.
Eine Kombination von Landschaftsbild mit Emmausmahl wie in Pr678 scheint selten zu sein, die aus der Achse gerückte Anordnung der Hauptszene mit gleichzeitiger Betonung von Brunnen und antikem Tempel singulär. Die Laube als Handlungsort kommt gelegentlich – besonders im italienisch beeinflussten Kunstbereich – vor.
(Julia Ellinghaus, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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