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Miniaturkabinett

12. Abteilung

Oboe spielender Knabe

  • Karl Friedrich Hirschberger
  • vermutlich um 1770/80
  • Ölhaltige Malerei auf Laubholz, H.: 11,7cm; B.: 9,7 cm; T.: 0,8 cm
  • hmf.Pr441
  • hmf, Foto: Horst Ziegenfusz
Die beiden genrehaften Kinderbilder des Künstlers Karl Friedrich Hirschbergers zeigen einen Oboe spielenden Knaben und ein Mädchen, das ein Notenblatt in ihrer Hand hält, in Halbfigur. In der Forschung wurden beide Bildnisse zuletzt Johann Christian Fiedler zugeschrieben, welcher ebenfalls Genrestücke von Kindern ausführte. Aufgrund eines deutlich erkennbaren Einflusses französischer Damenbrustbildnisse, welcher bei Fiedler so nicht vorkommt, ist allerdings von Karl Friedrich Hirschberger als Schöpfer der beiden Bildchen auszugehen. Zudem liefert die Beschriftung der rückseitigen Papierverklebung beider Bilder einen weiteren Hinweis, mit dem dort genannten Künstler „Hirschberg“ beziehungsweise (fälschlich) „Hirsberg“. Dieser hatte 1745 bis 1748 bei seinem Onkel Fiedler in Darmstadt gelernt und wurde ab 1772 vor allem durch seine Bildnisse zu der Darmstädter Schönheitengalerie bekannt. Johann Heinrich Merck berichtete 1780 über das Projekt: „Ein dritter Hofmaler ist damit beschäftigt, nichts wie französische Damen, sowol würkliche als mögliche, zu mahlen […]“. Merck erkennt also Hirschbergers französische Vorbilder und überliefert zugleich dessen Beschäftigung mit Bildnissen nach der Phantasie, also einer Bildgattung, die den Prehn’schen Kinderbildern nahe steht.
(Gerhard Kölsch, Kurzfassung: Sina Bergmann)

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